Sonntag, 22. April 2012

Paprikahuhn - mein Kampf mit der Henne

Habe am Freitag ein ganzes Bio-Huhn gekauft, in dem Vorhaben eine Suppe zu kochen. Allerdings kam mir Oma dazwischen und hat uns heute Mittag schon eine Hühnersuppe kredenzt und auch für die Woche noch was mitgegeben. Also musste ich was anderes mit der Henne machen...

Paprikahendl mit Naturreis und Salat
Zutaten:
1 ganzes BIO-Huhn (für mich der einzig artgerechte und moralisch vertretbare Fleischkonsum)
1 große Zwiebel
40g Paprikapulver edelsüß
1 Becher Rahm
40g Mehl
500ml Gemüsesuppe
1/2 Becher Schlagobers

Zubereitung:
Das ganze Huhn hab ich gekauft, weil es beim SPAR leider fast nie Hühnerteile in BIO Qualität gibt, was ich sehr schade finde, lieber SPAR! Das hatte auch zur Folge, dass ich das Zerkleinern und filetieren des nackten Vogels auch selbst machen musste.
Zunächst das Huhn mal aus der Verpackung nehmen, alle Gummiringerl und sonstigen Plastikteile entfernen (manchmal ist auch ein Innereiensackerl im Huhn drinnen) und mal gründlich mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Dann den Vogel mal mit der Geflügelschere (unbedingt notwendiges Geflügelutensil in der Küche) mal vorne und hinten in der Mitte halbieren. Dazu beim Hinterausgang mit der Schere ansetzen und in der Mitte entland vom Brustbein durchschneiden, dann umdrehen und hinten auseinanderteilen. Danach mit einem langen, scharfen Fleischmesser beim Brustbein ansetzen und mal vorsichtig ein paar Ritzer Richtung Brustbein machen. Das schon wegstehende, abgeschnittene Fleisch in die Finger der linken Hand nehmen und mit der rechten das Messer weiter immer leicht nach unten gegen den Knochen weiter ritzen. Darauf achten, dass ihr mit dem Messer immer ganz dicht an den Knochen entlangschabt/ritzt.
So hab ich dann mal beide Brüste links und rechts rausgeschnitten. Die Haut könnt ihr entweder gleich mitabziehen oder (gibt guten Geschmack beim Kochen) drauflassen und erst vor dem Anrichten weggeben.

Die Flügel abzwicken und die Keulen ebenfalls mit der Geflügelschere extra abzwicken. Übrig bleiben sollte nur der Rippenbogen, das Brustbein und diverse Knorpel, oder Knochen die beim durchzwicken absplittern.

Hat aber sicher 20 Minuten gedauert bis dieser Kampf beendet war und die Fleischstücke so aussahen, wie ich das von der Ware in der Fleischtasse im Supermarkt gewohnt war.

Dann weiter im Rezept mit dem Paprikahuhn:

Die Zwiebel schälen und ganz klein schneiden (wer nicht so klein schneiden kann, kann die Sauce auch zum Schluss mit dem Mixstab pürrieren). In einer hohen Pfanne (ca. 7cm hoch) etwas Ölivenöl erhitzen und die Hühnerteile darin auf beiden Seiten kurz, scharf anbraten (nicht zu braun werden lassen), danach aus der Pfanne nehmen und auf einen Teller zur Seite stellen.

In der gleichen Pfanne, im Bratrückstand der Hühnerteile, gleich die Zwiebeln reingeben und goldgelb anbraten. Dann das Paprikapulver dazuleeren, kurz ein paarmal umrühren und dann gleich mit der Gemüsesuppe aufgießen (sonst wird der Paprika bitter). Mit dem Schneebesen gut verrühren und die angebratenen Hühnerteile wieder einlegen. Wenn die Hühnerteile nicht zumindest zu 2/3 mit Flüssigkeit bedeckt sind, gebt noch etwas Wasser oder Gemüsesuppe dazu.

Dann einen Deckel drauf und ca. 50 Minuten auf mittlerer Stufe weichkochen lassen. Achtung: immer wieder umrühren, damit euch die Paprikasauce nicht anbrennt.

Wenn die Hühnerteile weichgekocht sind, bitte nochmals in einen Suppenteller herausfischen und die Paprikasauce fertigstellen:
Dazu den Rahm in eine kleine Schüssel geben und das Mehl mit einem Schneebesen gut einrühren, dann einen Schöpflöffel der Paprikasauce rausnehmen und in das Rahmgmachtl mit einrühren (dann gibts keine Klümpchen in der Sauce). Dann das Paprika-Rahm-Gmachtl in die restliche Paprikasauce, unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen einrühren, bis die Sauce schön hellbraun ist. Das ganze nun wenn ihr wollt noch mit dem Pürrierstab durchmixen und danach mit dem 1/2 Becher Schlagobers und etwas Salz und Pfeffer abschmecken. (Achtung der Paprika schmeckt eh schon etwas scharf!)

Die Hühnerteile je nach Belieben, von Haut und Knochen befreien und wieder in die Sauce zurücklegen. Das Ganze nun noch ca. 10 Minuten weiterköcheln auf kleiner Stufe. Fertig!

Dazu empfehle ich entweder Naturreis (Achtung: hat etwas längere Kochzeit als weißer Reis) oder selbstgemachte Spätzle mit Vollkornmehl. Die werde ich aber erst in einem meiner nächsten Rezepte ausprobieren, diesmal gabs Reis dazu, weil er von Schwiegermama Traudi's Essen noch übrig war.

Da wir nun für eine ausgewogene Mahlzeit noch das Gemüse, sprich die Kohlenhydrate und Ballastoffe vermissen sollte ein knackiger Salat nicht als Beilage fehlen.

Portionierung am Teller:
1/3 Paprikahuhn in Sauce
1/3 Naturreis
1/3 Salat (wer abnehmen will kann den Naturreis etwas verringern und den Salatanteil erhöhen)





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